Die Stationen meiner Spanienreise

Plaza-Mayor-Madrid

Reisebericht

Mittwoch, 13. Juni 2012 –Ankunft in Madrid

Obwohl ich schon einmal ein paar Tage in Barcelona im Urlaub verbracht habe, war ich noch nie in der spanischen Hauptstadt. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass meine Freundin Julia mich eingeladen hat, sie in Madrid zu besuchen.

Am Mittwoch, den 13. Juni, kam ich am Flughafen Madrid-Barajas an, wo Julia mich abholte. Wir nahmen sofort den Bus und dann die Metro, um zu Julias Haus zu fahren, wo wir mein Gepäck abstellten und ein spätes Tapas-Essen auf einer Terrasse ganz in der Nähe hatten. Ich war überrascht, dass Tapas nicht nur Kartoffelchips sind, sondern eine Vielzahl von leckeren Speisen, die man zu einem Getränk knabbern kann. Das können Meeresfrüchte, spanische Omeletts (Tortilla), spanische Wurst (Chorizo), Oliven und viele andere leckere Sachen sein.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Am Morgen fuhren wir mit dem Bus zur Gran Vía, wo wir unseren Rundgang durch den historischen Teil von Madrid begannen. Wir kamen u.a. an der Puerta del Sol, der Plaza Mayor, dem Königspalast (Palacio Real), der Königlichen Oper (Opera Real), den Sabatini-Gärten (Jardines de Sabatini), der Plaza de Santa Ana, einer alten Markthalle (Mercado de San Miguel) und einem historischen Blumenladen vorbei. Auf unserem Rundgang machten wir zwischendurch eine Pause, tranken einen Kaffee auf der Terrasse des Cafe Oriente und probierten sehr leckere Pinchos (eine Auswahl an Tapas) in einer sehr originellen Bar namens Los Gatos, einer Art Insider-Lokal.

Wir beendeten unseren Spaziergang vor einem Firmengebäude ganz in der Nähe der Plaza de Cibeles, um eine von Julias Freundinnen zu treffen. Gemeinsam gingen wir in ein sehr beliebtes Stadtviertel namens Chueca mit vielen Bars und Restaurants, um etwas zu trinken und uns mit Julias spanischer Freundin Ana zu unterhalten.

Freitag, 15. Juni 2012

Am Freitag starteten wir nach einem sehr reichhaltigen Frühstück eine weitere Stadtrundfahrt mit der Metro zum Madrider Hauptbahnhof Atocha Renfe. Der Bahnhof Atocha ist ein altes und wunderschönes Gebäude mit einer riesigen Halle voller Palmen und kleinen künstlichen Seen, die einem das Gefühl geben, in einem tropischen botanischen Garten zu sein. Von dort aus liefen wir den Paseo del Prado (Promenade) entlang, vorbei am Botanischen Garten zum Museo Nacional de Prado, dem Prado-Museum. Dort verbrachten wir mehrere Stunden damit, uns speziell Gemälde spanischer Maler anzusehen, die verschiedene Kunstepochen und Stile repräsentieren. Mir persönlich gefielen am besten z.B. Velazquez, Goya, Rico und de Madrazo. Wir hatten eine Auswahl, denn wenn man die ganze Sammlung sehen möchte, würde man Tage brauchen. Aber da wir Deutsche sind, haben wir die Chance genutzt, wenigstens die berühmtesten Gemälde von Dürer zu sehen, z.B. Adam und Eva sowie Dürers Selbstporträt.

Danach nahm mich Julia mit zum Parque del Buen Retiro, einer grünen Oase im Stadtzentrum von Madrid. Der Retiro Park ist nicht nur ein Ort zum Entspannen und Bootfahren auf einem kleinen See, sondern bietet auch Ausstellungen, z.B. im wunderschönen Palacio de Cristal (Cristal Palace) – einem alten Gewächshaus.

Erschöpft, aber glücklich kehrten wir in Julias Viertel (Barrio de la Concepción) zurück, um den Tag mit ein paar Drinks, Cañas und Tapas in der Sapama Bar in der Calle de José del Hierro ausklingen zu lassen.

Samstag, 16. Juni 2012

Am Samstag besuchten wir eine der heimlichen Schönheiten Madrids – das Museo Sorolla – Sorolla-Museum. Sorolla war einer der wichtigsten und berühmtesten spanischen Maler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sorolla war ein ganz besonderer Maler, der 1863 in Valencia geboren wurde. Obwohl er die meiste Zeit seiner künstlerischen Tätigkeit in Madrid verbrachte, spiegeln seine Gemälde und auch sein Haus, in dem die Sammlung gezeigt wird, den Einfluss seiner ursprünglichen Heimat, des Mittelmeers mit seinem spezifischen Licht und seiner Atmosphäre, wider. Ich war sehr beeindruckt von Sorollas Garten im marokkanischen Stil. Er ist wirklich eine Oase inmitten einer lauten und lebhaften Hauptstadt. Am Nachmittag spazierten wir durch chaotisch belebte Straßen mit vielen Geschäften und Restaurants und erreichten schließlich einen weiteren schönen Platz – die Plaza de Olavide – im Stadtteil Chamberí. Er ist ein schöner Treffpunkt für junge Leute, für Familien mit Kindern und auch für ältere Menschen, denn er ist von Bars und Restaurants umgeben und bietet Spielplätze für Kinder und Bänke zum Ausruhen. Am Abend lud mich meine Freundin Julia zum Abendessen in ein koreanisches Restaurant ein. Es war das erste Mal, dass ich traditionelles koreanisches Essen in einer sehr authentischen Umgebung probiert habe. Dies war ein weiterer Tag voller Eindrücke und neuer Erfahrungen.

Sonntag, 17. Juni 2012

Am Sonntagmorgen sind wir etwas früher aufgestanden, um früh genug auf dem wöchentlichen Flohmarkt El Rastro zu sein. Auf diesem Markt kann man alles kaufen – von Kleidung, Taschen, Schuhen, Werkzeug, Möbeln, Obst usw. Nachdem ich ein paar Geschenke für meine Frau gekauft hatte, tranken wir einen Kaffee und trafen uns mit Julias ukrainischer Freundin Liliya, mit der wir unsere Shoppingtour fortsetzten und so richtig in Kauflaune waren. Auf dem Weg dorthin kamen wir am ältesten Restaurant der Welt vorbei, dem Restaurante Sobrino de Botin, das aus dem Jahr 1725 stammt. Müde und mit vielen Einkaufstüten folgten wir Liliya zu einem besonderen Restaurant in der Nähe der Puerta del Sol – Taberna Pompeyana. Dort aßen wir entspannt Paella, spanischen Schinken und Käse und probierten Gazpacho – bei einem Glas Wein und einem interessanten Gespräch auf Englisch. Am Abend gingen wir in einen Park und tranken ein Glas frischen Natursaft in einem schönen Innenhof mit Chill-out-Bereich.

Montag, 18. Juni 2012

Am Montagmorgen starteten wir einen Ausflug zu einem weiteren einzigartigen Ort in der Nähe von Madrid. Chinchón ist eine romantische mittelalterliche Kleinstadt mit ca. 4.000 Einwohnern. Im Zentrum der Stadt gibt es einen runden Platz mit alten dreistöckigen Häusern mit grünen Holzbalkonen. Manchmal finden im Zentrum typisch spanische Stierkämpfe statt, bei denen die Besucher auf Balkonen Platz nehmen können, um sie zu beobachten. Chinchón wurde auch als Filmkulisse für den Film „In 80 Tagen um die Welt“ verwendet.

Am Nachmittag besuchten wir das Monumento a Cervantes – in der Nähe der Plaza de España stehen die Bronzestatuen von Don Quijote und Sancho Panza. Sie wurden von dem Bildhauer Lorenzo Coullaut Valera (1876-1932) zwischen 1925 und 1930 geschaffen. Danach gingen wir zum Templo de Debod oder Debod-Tempel. Der Tempel wurde in einem der Madrider Parks, dem Parque del Oeste, in der Nähe des Königspalastes von Madrid, wieder aufgebaut und 1972 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er war ein Geschenk Ägyptens an Spanien.

Anschließend nahmen wir uns Zeit, um am Fluss Manzanares entlang zu gehen. Lange Zeit war der Fluss zugedeckt und das Gebiet wurde als Straße genutzt, die erst vor wenigen Jahren für Fußgänger geöffnet wurde. Somit hat Madrid wieder einen Fluss. Der Fluss verbindet zwei Parkanlagen – diejenige, in der sich der Debod-Tempel befindet, und die Casa de Campo (Vergnügungspark) – ein riesiges Gelände mit einem Zoo, einem See und einem Wald. Am Abend – meinem letzten Abend in Madrid – nahmen wir viele Drinks und Tapas in der gemütlichen Sapama Bar in der Nähe von Julias Wohnung zu uns.

Dienstag, 19. Juni 2012: Abschied von Madrid

Nach einem reichhaltigen gesunden Frühstück packte ich meine Koffer und meine Freundin Julia begleitete mich zum Flughafen Madrid. Der Weg dorthin fühlte sich wie eine bittersüße Verabschiedung an, eine Mischung aus Dankbarkeit für die unvergesslichen Tage und Traurigkeit, dass die Reise zu Ende ging.

Der Flughafen Madrid-Barajas, mit seinem modernen und einladenden Ambiente, bot mir einen letzten Blick auf die Stadt, die mich so herzlich empfangen hatte. Während wir auf meinen Flug warteten, erinnerten Julia und ich uns an die vielen Abenteuer, die wir in den letzten Tagen erlebt hatten. Von den malerischen Straßen von Chinchón bis zu den beeindruckenden Kunstwerken im Prado-Museum, von den lebhaften Märkten bis zu den ruhigen Momenten im Retiro-Park – jede Erinnerung war ein kostbarer Schatz.

Als mein Flug aufgerufen wurde, fiel es mir schwer, Abschied zu nehmen. Julia und ich umarmten uns herzlich und versprachen, uns bald wiederzusehen. Mit einem letzten Blick auf Madrid ging ich durch die Sicherheitskontrolle und machte mich auf den Weg zu meinem Gate.

Der Rückflug nach Düsseldorf bot mir die Gelegenheit, die Reise Revue passieren zu lassen. Es war ein sehr, sehr schöner Urlaub mit vielen unvergesslichen Eindrücken in der Hauptstadt Madrid. Jede Ecke der Stadt hatte ihre eigene Geschichte, und ich fühlte mich glücklich, so viele davon erlebt zu haben. Es war etwas ganz Besonderes, eine Stadt durch die Augen eines Einheimischen zu entdecken, und ich hatte das Glück, eine sehr gute Reiseleiterin und Freundin zu haben, die mich zu so vielen besonderen Orten in Madrid geführt hat, die ich nie vergessen werde.

Ich landete in Düsseldorf mit einem Herzen voller Erinnerungen und einem Kopf voller Pläne für meinen nächsten Besuch in Madrid. Diese Reise war nicht nur eine Erkundung einer neuen Stadt, sondern auch eine Vertiefung meiner Freundschaft mit Julia und eine Bereicherung meines Lebens mit neuen Erfahrungen und Erkenntnissen. Madrid, mit seinen bunten Märkten, historischen Stätten und warmherzigen Menschen, wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.

Airport-Madrid-Barajas